Rückblick: Taizéfahrt 2022 – ein Ort der gelebten Nächstenliebe

Eigentlich als eine Art Kloster gegründet, ist Taizé seit Jahrzehnten ein Magnet für junge Menschen aus aller Welt, die sich mit ihrem Glauben beschäftigen wollen. Die einen haben bereits Gott gefunden, die anderen sind noch auf der Suche.
Während es deutschen Kirchen zunehmend schwerer fällt, Menschen, vor allem Jüngere, für sich zu begeistern, pilgern jährlich tausende Jugendliche und junge Erwachsene nach Taizé. Dreimal täglich beten, vor Ort mitarbeiten, sich in Bibelgruppen treffen oder auch der fehlende Komfort aus unserem gemütlichen Alltag, halten sie jedoch nicht vom Kommen ab.

Für unsere Gruppe dieses Jahr liegt der Charme von Taizé insbesondere in der Erfahrung der Gemeinschaft und deren Offenheit, das sich im gemeinsamen Singen, miteinander ins Gespräch kommen über kulturelle und sprachliche Unterschiede hinweg oder dem gemeinsamen Tagesausklang bei Musik, Spiel und Spaß am ‚Oyak‘ zeigt. Taizés Charme zeigt sich auch in den Impulsen zur Auseinandersetzung mit sich selbst und dem eigenen Glauben.

(Verfasser: Kristina Schäfer)

Über Pfingsten wurde durch das katholische Jugendbüro Heidelberg-Weinheim vom 4. bis 12. Juni 2022 eine Fahrt nach Taizé angeboten, an der auch zwei junge Menschen aus der Kirchengemeinde Eppingen teilnahmen.
Wer sich ein Bild von diesem magischen Ort in Burgund in Frankreich machen will, ist herzlich eingeladen, sich an Pfingsten nächstes Jahr einer Fahrt nach Taizé anzuschließen. Die entsprechenden Angebote werden rechtzeitig über die bekannten Kanäle (Pfarrblatt, Stadtanzeiger oder dieser Webseite) veröffentlicht.

TAIZÉFAHRT – ENDLICH WIEDER (4.-12. Juni 2022)

Liebe Taizé-Begeisterte, liebe Interessierte,
Liebe Firmand*innen,

in diesem Jahr gibt es endlich wieder eine Gelegenheit zum internationalen Jugendtreffen nach Taizé in Burgund zu fahren, um dort eine Woche zusammen mit vielen anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus aller Welt zu leben, beten, sich auszutauschen und einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten.

Die Fahrt des katholischen Jugendbüros Dekanat Heidelberg-Weinheim findet von Pfingst-Samstag, 4. Juni 2022 bis Sonntag, 12. Juni 2022 statt. Der Reisebus wird am Pfingst-Samstag um 10:00 Uhr von Heidelberg Hbf abfahren.

Mindestalter: 15 Jahre (zum Zeitpunkt des Aufenthalts).

Die Kosten sind gestaffelt:
Bis 26 Jahre: 140,- EUR
Bis 29 Jahre: 200,- EUR
Ab 30 Jahre: 280,- EUR

Anmelden könnt Ihr Euch über den Flyer des Jugendbüros Heidelberg-Weinheim

Fragen zur Fahrt an das Jugendbüro Heidelberg-Weinheim:
E-Mail: kontakt@kja-hw.de, Tel.: 06221/905640
Für allgemeine Fragen zu Taizé und einen ersten Input steht Marius Michel zur Verfügung:
E-Mail: michel.marius@outlook.de, Tel.: 0157/59366512

Herzliche Einladung zum Einfühlen in die Gebetsabläufe in Taizé bei der Nacht der Lichter am Karfreitag, 15. April 2022 um 20:30 Uhr in der kath. Kirche Eppingen.

Neues aus Taizé

Hier der neue Brief von Frère Timothée:

Einen herzlichen Gruß Euch allen aus Taizé!

Eigentlich wollten wir Euch schon seit Langem schreiben, und nun kommt die Nachricht einer neuen Ausgangssperre in Frankreich und von Kontaktbeschränkungen in Deutschland. Viele von Euch hatten uns im Frühjahr geschrieben. Es war schön, diese Verbundenheit zu erfahren, auch wenn wir nicht auf alle E-Mails antworten konnten.

Die Übertragung der Gebete, die wir im Frühjahr begonnen haben, geht – teils als Audio, teils als Video – weiter. Näheres dazu hier: www.taize.fr/de_article29514.html

Die Sommertreffen konnten mit mehreren hundert Teilnehmern jede Woche stattfinden, und auch während der französischen Herbstferien waren in den letzten zwei Wochen noch einmal zahlreiche Jugendliche hier. Mit den notwendigen Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln hat alles gut funktioniert. Nun muss der Empfang wieder schließen, aber wir gehen davon aus, dass wir im Dezember wieder Gäste aufnehmen können.

Zum Jahreswechsel soll das Europäische Jugendtreffen gleichzeitig hier in Taizé und über das Internet stattfinden. Den Ablauf der Tage findet Ihr unter: www.taize.fr/de_article29392.html. Man kann am Programm entweder einzeln teilnehmen und sich zu einer Online-Gesprächsgruppen anmelden, oder sich zu mehreren zusammentun, und das Treffen vor Ort als Gruppe gestalten. Vielleicht habt Ihr die Möglichkeit, in diesen Tagen in einer Kirchengemeinde oder anderswo zusammenzukommen. Wo das schwierig ist, kann man sich auch mit ein paar Freunden zu Hause treffen, oder noch besser, MitbewohnerInnen oder NachbarInnen dazu einladen. Näheres findet Ihr hier: www.taize.fr/de_article28816.html und www.taize.fr/de_article29339.html. Wenn Ihr vorhabt, zu mehreren gemeinsam am Treffen teilzunehmen, lasst uns bitte davon wissen. Freiwillige, die im Moment hier sind, können in den nächsten Wochen mit Euch in Kontakt bleiben und die Tage gemeinsam planen. Schreibt einfach an: localprep2020@taize.fr. Ein kurzes Video, mit dem Ihr andere einladen könnt, findet Ihr hier: www.youtube.com/watch?v=BXzN8BUvSmA

Für November ist an einigen Orten in Deutschland eine Nacht der Lichter als Streamingangebot geplant: so etwa am 1.11. in Köln (Domradio); am 13.11. in Bamberg (YouTube); am 14.11. in Aachen (YouTube); am 21.11. in Berlin und Kiel (YouTube). In Schweinfurt gibt es am 8.11. einen „gottesdienst@home“ digital als Durchklick-Präsentation (kross-sw.de); in Passau und Umgebung am 27.11. dezentrale Präsenzangebote. Wir haben keine vollständige Liste der Orte; schaut also auch bei Google oder auf lokalen Kanälen nach. Wer ein Gebet geplant hat, kann das gerne wie gewohnt bei www.jugendtreffen.info eintragen, sodass nach Postleitzahlen sortiert auch andere davon erfahren.

Zurzeit leben einige Freiwillige in Taizé mit, die bei den Treffen mithelfen, sobald das wieder möglich ist. Wer selbst mit dem Gedanken spielt, vielleicht im Frühjahr als Freiwilliger nach Taizé zu kommen, findet Informationen und Kontaktmöglichkeiten hier: www.taize.fr/de_article15210.html. Wer längerfristig plant, kann die Zeit auch als anerkannten Freiwilligendienst (IJFD) gestalten. Infos dazu findet Ihr hier: www.taize.fr/de_article272.html

Bei dieser Gelegenheit möchten wir noch erwähnen, dass wir inzwischen einige Produkte unserer Werkstätten per Post verschicken können (https://shop.taize.fr/?___store=de&___from_store=fr).

Wir hoffen natürlich, dass die für 2021 geplanten Etappen unseres Pilgerwegs des Vertrauens (www.taize.fr/de_article272.html) möglich werden, oder dass wir uns bei einem Wochentreffen im nächsten Jahr hier auf dem Hügel wiedersehen.

Im Moment wünschen wir Euch einmal mehr viel Geduld und Ausdauer angesichts der neuen Kontaktbeschränkungen und teilen mit Euch die Hoffnung, die uns der Glauben in dieser besonderen Zeit geben kann. Im Gebet verbunden grüßen wir Euch ganz herzlich,

Frère Norbert, Frère Philip, Frère Timothée, Frère Ulrich

Taizéfahrt Pfingsten 2019

Am Pfingstsonntag um 9.15 Uhr startete eine Gruppe von 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur jährlichen Pilgerfahrt nach Taizé, die sowohl für die Teilnehmenden als auch für die gesamte Kirchengemeinde schon zum festen Veranstaltungstermin im Jahreskalender gehört. Schon zum neunten Mal ging es in diesem Jahr für eine Gruppe der Kirchengemeinde „auf den Hügel“ der ökumenischen Brudergemeinschaft im französischen Burgund. Die Stimmung war trotz des regnerischen und trüben Wetters, sowie der langen bevorstehenden Fahrt gut. Dies lag nicht zuletzt an der Vorfreude, die die vielen „Taizé-VeteranInnen“ versprühten. Es wurde viel gelacht, geredet und Spiele gespielt. Auch die Zwischenstopps in Karlsruhe und Freiburg – zur Aufnahme weiterer TaizépilgerInnen – konnten die Stimmung nicht trüben und so ging es mit gemütlichen 100-110 km/h und einem Anhänger voller Zelte aus Freiburg im Schlepptau weiter nach Frankreich.

In Taizé angekommen wurden sofort die Baracken bezogen, die seit einigen Jahren sogar USB-Anschlüsse zum Aufladen von Mobilgeräten anbieten – ein vergleichbar großer Luxus. Einen nächsten Eindruck von der bevorstehenden Einfachheit vermittelte das genügsame, jedoch reichhaltige Essen, welches traditionell nur mit einem Löffel als Besteck auskommt. Gegessen wird in Taizé auf Bänken oder dem Boden. Erfreulich ist hierbei, dass die Brüder seit letztem Jahr sehr darauf achten, den Verpackungsmüll zu reduzieren. Im Anschluss an das Abendessen läuteten die Glocken des Glockenturms, es war also Zeit für das Abendgebet. Bei diesem Gebet konnte man zur Ruhe kommen und richtig ankommen. Diese Routine, das Gebet am Morgen, Mittag und Abend, sowie die täglichen Arbeitseinsätze und Gesprächsrunden über die Bibelstelle des Tages und das einfache Leben im Kloster sollte nun für eine Woche den Alltag der Gruppe bestimmen.

Das Wetter meinte es in diesem Jahr nicht besonders gut mit den Teilnehmenden und so gab es große Freude bei den über 2.000 überwiegend deutschsprachigen Pilgernden, als am Mittwoch zum ersten Mal die Sonne durch die Wolkendecke stieß. Der inneren Freude, die dieser besondere Ort versprüht, konnte aber weder das Wetter, noch der ein oder andere kleine Krankheitsfall in der Gruppe etwas anhaben. Und spätestens bei den Gruppenspielen und Gesangsrunden am Kiosk „Oyak“ nach dem Abendgebet waren auch das Wetter und die letzte Krankheit vergessen.
Natürlich fiel auch nicht zuletzt deshalb nach dem Sonntagsgottesdienst der Abschied umso schwerer, weil über die Woche neue Freundschaften geschlossen oder alte Bekanntschaften wieder getroffen wurden.

Einen besonderen, persönlichen Dank möchten wir an dieser Stelle nochmals an alle richten, ohne die diese Fahrt nicht möglich gewesen wäre!

Es gilt nun, das einfache Leben in Taizé und die Erfahrungen im Glauben in die Gemeinde vor Ort zu tragen und die Kraft, die über die Woche gesammelt wurde, im Sinne unseres Herrn umzusetzen. Und damit die Erinnerung an das Leben und die Gebet in Taizé nicht ganz verlorengeht gibt es hier in Eppingen regelmäßig die Nacht der Lichter, zu der selbstverständlich alle Interessierten jeden Alters eingeladen sind.

Die nächste Nacht der Lichter findet am Freitag, 11. Oktober um 20:30 Uhr in der katholischen Stadtkirche in Eppingen statt.

Taizéfahrt Pfingsten 2018

 Taizéfahrt der Firmanden an Pfingsten 2018

Dieses Jahr war Premiere. Die Taizé-Firmgruppe traf sich mit ihren Betreuern und den anderen Teilnehmern nicht wie gewohnt am Pfingstmontag, sondern schon am Pfingstsonntag. Außerdem ging es mit einem ganzen Bus der Kirchengemeinde Eppingen Richtung Frankreich. Die Stimmung war gut, trotz des regnerischen und trüben Wetters, sowie der langen bevorstehenden Fahrt. Es wurde viel gelacht, geredet und Spiele gespielt.

In Taizé angekommen konnten wir sofort unsere Baracken beziehen und uns auf das Abendessen freuen. Für die, die das erste Mal dabei waren, war es eine neue Erfahrung ohne Tische und Besteck, sondern nur auf Bänken oder auf dem Boden und mit einem Löffel zu essen. Danach läuteten die Glocken des Glockenturms, es war also Zeit für das Abendgebet. Bei diesem Gebet konnte man zur Ruhe kommen und richtig ankommen. Danach trafen sich die Jugendlichen mit anderen Taizé-Fahrern am Oyak und sangen zusammen oder spielten lustige Spiele. An diesem Abend waren alle erschöpft von der langen Busfahrt und waren froh, als sie in ihren Betten lagen.

Doch mit dem Ausschlafen wurde es nichts, denn um 8.15 Uhr ging es wieder in die Kirche zum Morgengebet mit anschließendem Frühstück. Gestärkt ging es dann zur Bibeleinführung, bei der wir in Kleingruppen über Texte aus der Bibel gesprochen haben. Neben diesen Gesprächen sind wir zusammen spazieren gegangen, haben Spiele gespielt oder gesungen. Viel Freizeit blieb uns nach den Gruppenstunden nicht, da es gleich zum Mittagsgebet ging. Anschließend mussten wir uns wieder in die Essensschlange mit ca. 2000anderen Leuten stellen. Da ist es ganz leicht neue Freundschaften zu schließen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen hatten wir etwas Freizeit, bevor es wieder in die Bibelgruppen oder zur praktischen Mitarbeit ging. Wir hatten sogar beim Putzen der Toiletten Spaß und uns besser kennengelernt. Die Treffen vergingen wie im Flug und es war schon wieder Teezeit. Hier konnte man sich so viel Tee und Süßgebäck holen, viel wie man wollte. Außerdem war die Freizeit vor dem Abendessen die perfekte Zeit, um mit Anderen Spiele wie „Taizé-Twister“ oder das „Klatschspiel“ zu spielen. Oder in der Exposition einkaufen zu gehen. Hier gibt es Töpferware, Postkarten, Liederbücher und die typischen Taizéketten. Auch ein schöner Ort seine Freizeit zu verbringen ist die Quelle, bei der man in Stille nachdenken, malen oder schreiben kann. Danach versammelten wir uns wieder zum Abendessen und für das Abendgebet. Den Abend ließen wir dann beim Oyak ausklingen.

Am Sonntagmorgen nach dem Sonntagsgottesdienst fiel uns allen der Abschied sehr schwer, da wir neue Freundschaften geschlossen oder alte Bekannte wieder getroffen haben und weil wir uns an das Leben in Taizé gewöhnt haben, das so ganz anders als hier in Deutschland ist. Aber damit die Erinnerung nicht ganz verlorengeht gibt es hier in Eppingen unsere Nacht der Lichter, auf die wir uns schon freuen.

Taizéfahrt Pfingsten 2017

„Gott zeltet in Taizé“

Schon seit dem Jahr 2010 veranstaltet die Seelsorgeeinheit Eppingen die jährliche Pfingstfahrt in das französische Jugendkloster in der Bourgogne und so hieß es in diesem Jahr zum 8. Mal: „Ab auf den Hügel“.

18 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 26 Jahren traten unter der Begleitung von Pastoralreferentin Katharina Barth-Duran am Pfingstmontagmorgen am Eppinger Bahnhof nach einem Segensgebet für die siebenstündige Fahrt diese Reise an. Von Erstteilnehmern bis „alten Hasen“ war in dieser Reisegruppe alles vertreten und so unterschiedlich die Ausgangslagen der Teilnehmer auch waren, sie alle hatten die gleichen Ziele – welche auch die Communauté seit ihrer Gründung durch Bruder Roger im Jahr 1949 antreiben: Im Gebet in Gemeinschaft mit Gott leben und Verantwortung übernehmen, um Frieden und Vertrauen in der Menschheitsfamilie zu sein. Dies, aber vor allem auch die gemeinsamen Gebete mit Gesang, Stille und persönlichem Nachdenken, in denen man sich der Gegenwart Gottes im eigenen Leben öffnen kann, neue Kraft schöpft und inneren Frieden und einen Sinn fürs Leben finden kann, sind Bestandteil des „Zaubers“ und der Ziele von Taizé und ziehen jedes Jahr mehrere tausend Jugendliche aus aller Welt an. Durch das einfache Leben in Gemeinschaft mit anderen bleibt Raum, um zu entdecken, dass Christus uns im Alltag erwartet.

Ein Aufenthalt in Taizé ist auch für viele Jugendlichen eine Gelegenheit, nach Wegen zu suchen, wie man als Jugendlicher Christus für das ganze Leben nachfolgen kann, und sich zu fragen, welche Berufung Gott einem ganz persönlich zugedacht hat, weshalb das Leben in Taizé in Form der einwöchigen Pfingstfahrt als Teil des Taizéfirmweges auch im nächsten Jahr wieder im Firmungsprogramm der Seelsorgeeinheit angeboten wird.

„Es war sehr emotional und beeindruckend“, sagte eine der jüngeren Jugendlichen. Und überhaupt sei alles „cool“ und ganz anders als in der deutschen Kirche. Es wundert einen ja sowieso, dass junge Leute ohne Widerspruch dreimal am Tag für eine Stunde zum Gottesdienst gehen und am Samstagabend war zu hören: „Ich freue mich so richtig auf das Gebet heute Abend.“ und „Die Woche verging wie im Flug, müssen wir morgen wirklich schon wieder nach Hause?“.

Aber auch hier ist vorgesorgt: Um die Erinnerung und den Geist von Taizé wachzuhalten und ihn auch in Eppingen zu verbreiten, findet dreimal im Jahr an einem Freitagabend die sogenannte „Nacht der Lichter“ statt. Sie wird von Jugendlichen aus den Gemeinden der Seelsorgeeinheit Eppingen in Anlehnung an die Freitagabendgebete in Taizé gestaltet.

Marius Michel, Richen

Taizéfahrt Pfingsten 2016

Am Morgen des 16. Mai brach eine Gruppe von 22 Personen, darunter 13 Firmandinnen und Firmanden, vom Eppinger Hauptbahnhof nach Taizé in Frankreich auf. Diejenigen, für die es das erste Mal war, waren schon gespannt, was sie dort erwarten würde.

Nach einer langen Busfahrt kamen sie dann gegen 17:00 Uhr in Taizé an und wurden in die örtlichen Gegebenheiten eingewiesen. Da es zu dieser Uhrzeit keine Veranstaltungen gab und das Abendessen erst zwei Stunden später anstand, konnten die Baracken bezogen werden. Um 19:00 Uhr konnte man sich dann in die Schlange für das Abendessen einreihen und dieses dann, ganz dem einfachen Lebensstil in Taizé entsprechend, entweder auf Bänken oder auf dem Boden verzehren.

Der Tagesablauf sah für die Firmandinnen und Firmanden wie folgt aus:
Der Tag wurde um 08:15 Uhr mit einem Morgengebet mit Eucharistie begonnen. Danach gab es Frühstück.

Um 10:00 Uhr stand dann für die Jugendlichen die Bibeleinführung an, in welcher man in Kleingruppen, die am Anfang der Woche eingeteilt wurden, Bibeltexte las und besprach. In diesen Kleingruppen hatte man außerdem die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und sich auszutauschen.

Um 12:20 Uhr war das Mittagsgebet, danach gab es das Mittagessen.

Nach einer körperlichen sowie geistigen Verdauungspause traf man sich in den Kleingruppen vom Morgen wieder, um die Bibeltexte zu Ende zu besprechen, oder – falls dies schon geschehen war – Spiele zu spielen oder etwas für das Gemeinwohl zu tun und beim Putzen zu helfen.

Danach hatte man bis zum Abendessen um 19 Uhr Freizeit. In dieser Zeit konnte man die Ruhe an der Quelle genießen, oder die Exposition besuchen, wo man die Arbeiten der Bruderschaft erwerben konnte. Dort gab es alles von Liederbüchern, Kalendern, den typischen Taizé-Kreuzketten bis hin zu Töpferware.

Um 20:30 Uhr war das Abendgebet, nach welchem man den Abend mit gemeinsamem Singen in der Kirche oder am „Oyak“, einem Kiosk, ausklingen lassen konnte.

Die Woche wurde von dem besonderen und eindrucksvollen Abendgebet mit Osterlicht am Samstagabend abgerundet. Die Abreise am Sonntagmorgen fiel allen sehr schwer.

Der Aufenthalt in Taizé hat die Firmandinnen und Firmanden noch mehr zusammengebracht und diese konnten dort im gemeinsamen Gebet, im Singen der meditativen Gesänge, in der Stille, im persönlichen Nachdenken und im Gespräch die Gemeinschaft mit Gott suchen und sich auch selbst näher kommen.

Taizéfahrt Pfingsten 2014

„Taizé erleben!“  Wer sich fragt, wie das so ist, findet im Internet in den verschiedensten Sprachen immer eine ähnliche Antwort: Es ist schwer zu beschreiben, man muss es einfach erfahren haben!

Das würden auch die 25 Jugendlichen der Seelsorgeeinheit Eppingen sagen, die mit Pastoralreferentin Katharina Barth-Duran eine Woche in den Pfingstferien in Taizé waren.

2500 waren in dieser Woche zu den Brüdern der Communauté de Taizé gekommen, viele aus Baden-Württemberg und Bayern, wo gerade Schulferien waren, aber auch aus anderen Ländern wie Finnland, Hongkong, Neuseeland, den Niederlanden, Südamerika, England und den USA, eine bunte Mischung aus aller Welt.

Schon die Tatsache, dass jeden Morgen beim Aufwachen die Sonne schien, und es eine richtige Sommerwoche war, hat für gute Laune gesorgt.

Die Unterkunft in den einfachen Baracken hatte Zeltlagercharakter und die Mädchen und die Jungen trafen sich immer wieder auf den Treppen im Innenhof, um gemeinsam zu den Gebetszeiten zu gehen oder in der Mittagspause und abends zusammenzusitzen, sich zu unterhalten oder Gitarre zu spielen.

Eine Bibeleinführung  stand nach dem Morgengebet und dem Anstehen in der Essensschlange für das  Frühstück auf dem Tagesplan. Bruder Maxime und Bruder Norbert verstanden es mit viel Humor das Evangelium und das Leben heute zusammenzubringen. Oft  ging ein Lachen durch das Zelt, wenn sie zu den Themen der Pfingstwoche sprachen, etwa: „Allen mit Aufmerksamkeit begegnen“, „Wenn ihr betet…“, „Eine Freundschaft, die allen geschenkt ist“.

Nach Mittagsgebet und Mittagspause galt es bei den Treffen am Nachmittag sich bei praktischen  Arbeiten zu beteiligen. Ob Kinderbetreuung, Küchendienst oder auch Müllentsorgung und Putzen, manche Eltern zuhause würden staunen, welche Fähigkeiten ihre heranwachsenden Kinder auch in dieser Beziehung entfalten konnten.

Der beliebte Treffpunkt für Hunderte nach dem Abendgebet hieß „Oyak“. Dort wurde musiziert, gesungen, gespielt und vor allem viel gelacht bis die vorgeschriebene Nachtruhe anbrach.

Und einige der „Eppinger“ schlossen sich immer noch der Gruppe an, die erst gegen Mitternacht zu einem späten Gebet in die stets offene Versöhnungskirche aufbrach. „Es war sehr emotional und beeindruckend“, sagte eine der jüngeren Jugendlichen danach.

Und überhaupt sei alles „cool“ und ganz anders als in der deutschen Kirche. Es wundert einen ja sowieso, dass junge Leute ohne Widerspruch dreimal am Tag für eine Stunde zum Gottesdienst gehen und Samstagabend war zu hören: „Ich freue mich so richtig auf das Gebet heute Abend.“

Die Brüder von Taizé kennen das Thema. Natürlich ist es faszinierend mit so vielen Jugendlichen eine andere Kirche zu erleben. Gebete, bei denen man auf dem Teppichboden sitzt, meditative Gesänge singt, das Evangelium in verschiedenen Sprachen hört und zu einer langen Stille eingeladen ist.

Dennoch hat Frere Timothee, den die Gruppe am Samstagnachmittag mit ihren Fragen „löchern“ durfte, darauf hingewiesen, dass für ihn Taizé auch Alltag geworden ist, und er damals in Deutschland sich mit einigen Gleichaltrigen verabredet hat, um Sonntags am „ganz normalen“ Gottesdienst der eigenen Gemeinde teilzunehmen.

So bleibt für die Jugendlichen nach dieser Woche, die sie begeistert hat, die große Frage: Was können wir von den Erfahrungen in Taizé zu hause verwirklichen?

Taizéfahrt Pfingsten 2013

„Ubi caritas et amor, ubi caritas, deus ibi est“, tönte es den 16 Jugendlichen und einer kleinen Gruppe Erwachsener aus der Seelsorgeeinheit Eppingen entgegen, als sie sich am Pfingstmontag auf den Weg  nach Taizé im französischen Burgund aufgemacht hatten. Alle waren erleichtert, als sich die Tür des Buses nach einer achtstündigen Fahrt endlich öffnete und man die vertrauten Taizé-Lieder in der Kirche hörte. Das Ziel für die kommenden sechs Tage war erreicht. In der Kirche saßen bereits circa 3000 Menschen aus aller Welt, überwiegend Jugendliche, und feierten mit uns und den etwa 70 Brüdern das erste Abendgebet. Dabei stimmten die ersten Kanons und Gesänge auf die kommende Zeit ein und luden zum Nachdenken und zum Ankommen an diesem unbeschreiblichen Platz ein. Im Anschluss an die Andacht machten wir uns dann auf, unser Heim für die kommende Zeit zu suchen und die kleinen Baracken zu beziehen. Doch anstatt von der Sonne geweckt zu werden, sagten uns dicke Regentropfen „guten Morgen“.  Mit dem typischen Taizéfrühstück starteten wir in den Tag (ein Brötchen, ein Stück Butter, zwei Schokostäbchen und eine Schale Zitronentee), bevor sich alle in den altersentsprechenden Bibelkreisen und Gesprächsrunden einfanden. Nach einer täglichen, kurzen Einweisung von einem der Brüder, bildeten sich kleinere Gruppen, in welchen auf der einen Seite die vorgegebenen Bibelstellen besprochen und diskutiert wurden, auf der anderen Seite aber auch gemeinsam gespielt wurde. Nach einem einfachen Mittagessen und einer anschließenden Mittagspause, trafen sich die Bibelgruppen, je nach Alter, ein zweites Mal, während die älteren Jugendlichen ihren aufgetragenen Diensten wie Abspülen, Fegen, Mülleinsammeln… nachgingen. Zwischen dem Tee am Nachmittag und dem Abendgebet stand einem die Zeit zur freien Verfügung. Außerdem hatte man die Möglichkeit, an den unterschiedlichsten Workshops in den Bereichen Politik und Gesellschaft, Religion und Wissenschaft oder Kunst und Musik teilzunehmen. Mit dem Wetter hatten wir es leider gar nicht gut erwischt. Im Vergleich zum letzten Jahr, in dem jeder etwas „Taizébräune“ mit nach Hause brachte, hatte sich die Sonne diesmal in den sechs Tagen hinter dicken Regenwolken gut versteckt und zeigte sich äußerst selten. Stattdessen zogen sich riesige Regenpfützen über das Gelände und die wichtigsten Utensilien waren Regenschirm und feste Schuhe, am besten Gummistiefel. Somit verbrachte man die Freizeit hauptsächlich in den Baracken oder in den großen Aufenthaltszelten und nicht auf den Wiesen mit Decken, im „Wald der Stille“ oder auf den Bänken unter freiem Himmel.  Doch die gute Laune ließen wir uns trotz allem nicht verderben. Wer nach dem Abendgebet nicht länger in der Kirche bleiben wollte und die Stille und Gesänge auf sich wirken lassen wollte, der traf sich am „Oyak“, einem Platz mit Kiosk und Zelten, an dem gemeinsam gesungen und gespielt wurde. Trotz des miesen Wetters vergingen die Tage in Taizé wie im Flug. Bevor der Bus beladen wurde, versammelten sich nochmals alle zu einer abschließenden Eucharistiefeier in der Kirche. Ein letztes Mal wurden die Lieder gesungen, die Psalmen und Lesungen auf den unterschiedlichsten Sprachen vorgelesen und in der siebenminütige Stille verharrt.
Nun hieß es „Auf Wiedersehn Taizé, bis zum nächsten Mal!“

Katharina

Taizéfahrt Pfingsten 2012

Am Pfingstmontag machten sich 25 Jugendliche aus der Seelsorgeeinheit Eppingen, darunter 15  Firmanden, mit ihren Begleitern auf den Weg, sechs Tage in der Communauté de Taizé im französischen Burgund zu verbringen. Nachdem die Gruppe nach einer siebenstündigen Busfahrt endlich auf dem großen Gelände angekommen war und die Schlafbaracken für die nächste Woche zugeteilt worden waren, wurden alle durch die Teilnahme am ersten Abendgebet auf die kommende Zeit eingestimmt. In der großen Kirche versammelten sich dort um die etwa 70 Brüder ungefähr 3000 Menschen aus aller Welt, vorwiegend Jugendliche, täglich zum Morgen-, Mittags- und Abendgebet. Gemeinsam sangen sie die typischen Taizé-Lieder und ließen die Gebete und Bitten auf den verschiedensten Sprachen auf sich wirken. Jeden Tag trafen sich die Jugendlichen nach dem Morgengebet und dem klassischen Frühstück, bestehend aus Zitronentee oder Kakao, einem Brötchen, einem Stück Butter und zwei harten Schokostäbchen, zu einer Bibeleinführung. Dort wurden unter der Leitung von Frère Benoît Bibelstellen besprochen, die anschließend in Kleingruppen näher diskutiert und erläutert wurden. Auch nach dem Mittagsgebet und einem gemeinsamen, einfachen Mittagessen versammelten sich alle wieder in ihren Gesprächsgruppen. Zwischen dem Tee am Nachmittag und dem Abendessen blieb noch genügend Zeit für andere Aktivitäten, Spiele oder einfach Raum für sich selbst, um Ruhe im Wald der Stille oder an der Quelle zu suchen. Dank des herrlichen Wetters konnte man sich vorwiegend im Freien aufhalten.  Nach dem offiziellen Ende des Abendgebetes gegen 21.15 Uhr spielte sich das Geschehen  am „Oyak“, einem abseits gelegenem Platz mit kleinem Kiosk und Zelten ab, an dem alle Taizé-Besucher den Abend mit Singen, Gitarre spielen und Gruppenspielen ausklingen lassen konnten. Bezeichnend war aber auch, dass manchem der fröhliche Trubel dort fast als zu großer Kontrast zur Ruhe in der Kirche erschien und einige lieber länger dort bei Gesängen und Gebeten sitzenblieben. Um 23.30 Uhr wurden alle ins Bett geschickt, um wieder fit in den nächsten Tag starten zu können. Überraschend war ein Wiedersehen mit Jubaraj aus Bangladesch, der im Dezember letzten Jahres bei einer „Nacht der Lichter“ in Eppingen war und mittlerweile in die Gemeinschaft der Brüder von Taizé aufgenommen wurde. Nach der Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier ging es wieder nach Hause und es bleibt zu wünschen, dass in jedem Teilnehmer die besondere Stimmung von Taizé, die kaum zu beschreiben ist, noch möglichst lange nachwirkt.