Taizéfahrt Pfingsten 2014

„Taizé erleben!“  Wer sich fragt, wie das so ist, findet im Internet in den verschiedensten Sprachen immer eine ähnliche Antwort: Es ist schwer zu beschreiben, man muss es einfach erfahren haben!

Das würden auch die 25 Jugendlichen der Seelsorgeeinheit Eppingen sagen, die mit Pastoralreferentin Katharina Barth-Duran eine Woche in den Pfingstferien in Taizé waren.

2500 waren in dieser Woche zu den Brüdern der Communauté de Taizé gekommen, viele aus Baden-Württemberg und Bayern, wo gerade Schulferien waren, aber auch aus anderen Ländern wie Finnland, Hongkong, Neuseeland, den Niederlanden, Südamerika, England und den USA, eine bunte Mischung aus aller Welt.

Schon die Tatsache, dass jeden Morgen beim Aufwachen die Sonne schien, und es eine richtige Sommerwoche war, hat für gute Laune gesorgt.

Die Unterkunft in den einfachen Baracken hatte Zeltlagercharakter und die Mädchen und die Jungen trafen sich immer wieder auf den Treppen im Innenhof, um gemeinsam zu den Gebetszeiten zu gehen oder in der Mittagspause und abends zusammenzusitzen, sich zu unterhalten oder Gitarre zu spielen.

Eine Bibeleinführung  stand nach dem Morgengebet und dem Anstehen in der Essensschlange für das  Frühstück auf dem Tagesplan. Bruder Maxime und Bruder Norbert verstanden es mit viel Humor das Evangelium und das Leben heute zusammenzubringen. Oft  ging ein Lachen durch das Zelt, wenn sie zu den Themen der Pfingstwoche sprachen, etwa: „Allen mit Aufmerksamkeit begegnen“, „Wenn ihr betet…“, „Eine Freundschaft, die allen geschenkt ist“.

Nach Mittagsgebet und Mittagspause galt es bei den Treffen am Nachmittag sich bei praktischen  Arbeiten zu beteiligen. Ob Kinderbetreuung, Küchendienst oder auch Müllentsorgung und Putzen, manche Eltern zuhause würden staunen, welche Fähigkeiten ihre heranwachsenden Kinder auch in dieser Beziehung entfalten konnten.

Der beliebte Treffpunkt für Hunderte nach dem Abendgebet hieß „Oyak“. Dort wurde musiziert, gesungen, gespielt und vor allem viel gelacht bis die vorgeschriebene Nachtruhe anbrach.

Und einige der „Eppinger“ schlossen sich immer noch der Gruppe an, die erst gegen Mitternacht zu einem späten Gebet in die stets offene Versöhnungskirche aufbrach. „Es war sehr emotional und beeindruckend“, sagte eine der jüngeren Jugendlichen danach.

Und überhaupt sei alles „cool“ und ganz anders als in der deutschen Kirche. Es wundert einen ja sowieso, dass junge Leute ohne Widerspruch dreimal am Tag für eine Stunde zum Gottesdienst gehen und Samstagabend war zu hören: „Ich freue mich so richtig auf das Gebet heute Abend.“

Die Brüder von Taizé kennen das Thema. Natürlich ist es faszinierend mit so vielen Jugendlichen eine andere Kirche zu erleben. Gebete, bei denen man auf dem Teppichboden sitzt, meditative Gesänge singt, das Evangelium in verschiedenen Sprachen hört und zu einer langen Stille eingeladen ist.

Dennoch hat Frere Timothee, den die Gruppe am Samstagnachmittag mit ihren Fragen „löchern“ durfte, darauf hingewiesen, dass für ihn Taizé auch Alltag geworden ist, und er damals in Deutschland sich mit einigen Gleichaltrigen verabredet hat, um Sonntags am „ganz normalen“ Gottesdienst der eigenen Gemeinde teilzunehmen.

So bleibt für die Jugendlichen nach dieser Woche, die sie begeistert hat, die große Frage: Was können wir von den Erfahrungen in Taizé zu hause verwirklichen?