Taizéfahrt Pfingsten 2013

„Ubi caritas et amor, ubi caritas, deus ibi est“, tönte es den 16 Jugendlichen und einer kleinen Gruppe Erwachsener aus der Seelsorgeeinheit Eppingen entgegen, als sie sich am Pfingstmontag auf den Weg  nach Taizé im französischen Burgund aufgemacht hatten. Alle waren erleichtert, als sich die Tür des Buses nach einer achtstündigen Fahrt endlich öffnete und man die vertrauten Taizé-Lieder in der Kirche hörte. Das Ziel für die kommenden sechs Tage war erreicht. In der Kirche saßen bereits circa 3000 Menschen aus aller Welt, überwiegend Jugendliche, und feierten mit uns und den etwa 70 Brüdern das erste Abendgebet. Dabei stimmten die ersten Kanons und Gesänge auf die kommende Zeit ein und luden zum Nachdenken und zum Ankommen an diesem unbeschreiblichen Platz ein. Im Anschluss an die Andacht machten wir uns dann auf, unser Heim für die kommende Zeit zu suchen und die kleinen Baracken zu beziehen. Doch anstatt von der Sonne geweckt zu werden, sagten uns dicke Regentropfen „guten Morgen“.  Mit dem typischen Taizéfrühstück starteten wir in den Tag (ein Brötchen, ein Stück Butter, zwei Schokostäbchen und eine Schale Zitronentee), bevor sich alle in den altersentsprechenden Bibelkreisen und Gesprächsrunden einfanden. Nach einer täglichen, kurzen Einweisung von einem der Brüder, bildeten sich kleinere Gruppen, in welchen auf der einen Seite die vorgegebenen Bibelstellen besprochen und diskutiert wurden, auf der anderen Seite aber auch gemeinsam gespielt wurde. Nach einem einfachen Mittagessen und einer anschließenden Mittagspause, trafen sich die Bibelgruppen, je nach Alter, ein zweites Mal, während die älteren Jugendlichen ihren aufgetragenen Diensten wie Abspülen, Fegen, Mülleinsammeln… nachgingen. Zwischen dem Tee am Nachmittag und dem Abendgebet stand einem die Zeit zur freien Verfügung. Außerdem hatte man die Möglichkeit, an den unterschiedlichsten Workshops in den Bereichen Politik und Gesellschaft, Religion und Wissenschaft oder Kunst und Musik teilzunehmen. Mit dem Wetter hatten wir es leider gar nicht gut erwischt. Im Vergleich zum letzten Jahr, in dem jeder etwas „Taizébräune“ mit nach Hause brachte, hatte sich die Sonne diesmal in den sechs Tagen hinter dicken Regenwolken gut versteckt und zeigte sich äußerst selten. Stattdessen zogen sich riesige Regenpfützen über das Gelände und die wichtigsten Utensilien waren Regenschirm und feste Schuhe, am besten Gummistiefel. Somit verbrachte man die Freizeit hauptsächlich in den Baracken oder in den großen Aufenthaltszelten und nicht auf den Wiesen mit Decken, im „Wald der Stille“ oder auf den Bänken unter freiem Himmel.  Doch die gute Laune ließen wir uns trotz allem nicht verderben. Wer nach dem Abendgebet nicht länger in der Kirche bleiben wollte und die Stille und Gesänge auf sich wirken lassen wollte, der traf sich am „Oyak“, einem Platz mit Kiosk und Zelten, an dem gemeinsam gesungen und gespielt wurde. Trotz des miesen Wetters vergingen die Tage in Taizé wie im Flug. Bevor der Bus beladen wurde, versammelten sich nochmals alle zu einer abschließenden Eucharistiefeier in der Kirche. Ein letztes Mal wurden die Lieder gesungen, die Psalmen und Lesungen auf den unterschiedlichsten Sprachen vorgelesen und in der siebenminütige Stille verharrt.
Nun hieß es „Auf Wiedersehn Taizé, bis zum nächsten Mal!“

Katharina